Wer den Getränkemarkt längere Zeit beobachtet, der kennt natürlich die großen Player. Neue Produkte gibt es wie Sand am Meer, von den Großen, aber immer häufiger auch von Start-ups. Oft ist in diesem Zusammenhang noch von Manufakturen die Rede und es stecken zum Teil wirklich spannende Geschichten dahinter. Aber nur wenige schaffen es, sich wirklich zu etablieren. Viele verschwinden sofort wieder. Es gibt wie ich festgestellt habe allerdings noch eine dritte Dimension: die Lokalgrößen. Eine dieser Größen ist in Köln der Ingwerlikör Ginger Cat. Gründer und Hersteller Till Bohn hat mir seine Geschichte erzählt und hat, charmant wie er ist, auch ein paar Flaschen für euch bereitgestellt…
Als ich Till zum ersten Mal gefragt habe, warum er seinen Likör als Katze bezeichnet, kam die Antwort darauf weder zaghaft noch zurückhaltend. „Ginger Cat besticht durch sein harmonisches Zusammenspiel aus der ehrlichen Schärfe des Ingwers und der milden Süße von Akazienhonig.“ Schärfe wie scharfe Krallen und Milde wie kuscheliges Anschmiegen. Alles Attribute der Katze. Stimmt, das passt auch zu meinem Trinkerlebnis mit Tills Ingwerlikör. Ich bin zugegebenermaßen schon seit Jahren ein echter Fan des goldgelben Stoffs!
Angefangen hat eigentlich alles mit einem alten Familienrezept. Bei Familie Bohn wurde der Likör immer selbst gemacht und zu Familienfesten sowie in der heimischen Küche in Gießen ausgeschenkt. Nachdem Till feststellen musste, wie oft seine Mutter nach dem Rezept gefragt wurde bzw. ob man die Flaschen bei ihr auch käuflich erwerben kann, nahm er sich der Sache an und legte noch während seines BWL-Studiums an der FH in Mainz als Ein-Mann-Start-up los. Gründung, Einkauf, Produktion, Design, Marketing, Buchhaltung, Versand – alles aus seiner Hand.
Till, was bedeutet Ginger Cat eigentlich für dich?
Die Katze ist das Ergebnis aus Leidenschaft/Hobby/Beruf, was ich gemeinsam mit Familie, Bekannten/Mentoren und Freunden geschaffen habe. Sie macht mich wahnsinnig stolz, weil sie sehr sehr viele „Freunde“ gewonnen hat und Menschen den Genuss und dadurch Spaß bringt…und das wiederum bedeutet mir sehr viel!
Wenn ich eine Flasche Ginger Cat in der Hand halte, wieviel hast du daran tatsächlich selbst per Hand gemacht?
Manufaktur bedeutet für mich in kleinen Mengen zu produzieren. Dabei kümmere ich mich von der Bestellung der Waren, über das Abwiegen/-messen der einzelnen Zutaten während der Produktion bis hin zum etikettieren per Hand und zukleben des Kartons um fast jeden Schritt vom Einkauf bis zur lagerfertigen Ware…natürlich habe ich dabei auch fleißige Helfer an meiner Seite! Sonst würde ich die Mengen nicht schaffen.
Wie schwer war es als Start-up eine passende Distillerie zu finden?
Über die typische Internetrecherche war es damals recht schwer, dann habe ich aber durch die Teilnahme an einem Destillateurkurs meinen jetzigen Produktionspartner kennengelernt.
Du hast also das Brennen richtig gelernt? Wie schwierig ist das?
Nein, Brennen selber habe ich leider nicht gelernt, der Ingwerlikör ist „aufgesetzt“. Aber so wie ich das Brennen kennengelernt habe, gehört sehr viel Erfahrung dazu ein guter Brenner zu sein.
Stichwort Lokalgröße: Ist die Katze eigentlich aus Köln oder Giessen?
Sagen wir es so, sie wurde in Gießen geboren, in Mainz hat sie ihre Pubertät erlebt und in Köln ist sie erwachsen geworden…eine Katze eben, ständig am streunen.
Auf einer Party werden Mixgetränke mit Ginger Cat angeboten. Mit welchem Drink in der Hand treffe ich Dich? Mit einem Gingerinha: Ginger Cat, Soda, Minze, Limette…LECKERRRR!
Rezepte und Drinks mit Ingwer haben gerade Konjunktur. Hast du keine Bedenken, dass du „nur“ auf einer Modewelle schwimmst?
Ich bin mit Ginger Cat seit September 2012 auf dem Markt. In 2013 wurde meiner Ansicht nach das Thema Ingwer in vielen (Koch-)Magazinen beschrieben und in verschiedensten Rezepten verarbeitet. Seitdem ist Ingwer ein fester Bestandteil auch in hiesigen Küchen. Von einer Modewelle würde ich daher nicht mehr sprechen. Die positiven Aspekte von Ingwer, sowohl geschmacklich, als auch gesundheitlich, werden ihn auch weiterhin auf den Zutatenlisten sehr präsent sein lassen.
Ist Ingwerlikör eigentlich gesund?
Ich würde ja mal behaupten JA, aber aus rechtlicher Sicht darf ich das so bestimmt nicht beantworten, ohne dazu eine vom Gesundheitsministerium anerkannte wissenschaftliche Arbeit dazu vorliegen zu haben…
So eine „one-man-show“ ist eine anstrengende Sache. Wie diszipliniert muss man sein, um alles zu schaffen? Bleibt da überhaupt noch Zeit für Parties?
Ich habe durch eine turbulente berufliche Vergangenheit mittlerweile eine gesunde Einstellung zum Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Auch durch meine erst 6 Monate alte Tochter schaue ich mehr freie Zeit neben dem Beruf aufzubringen…wobei ich die meisten Aufgaben bei Ginger Cat nicht wirklich als anstrengende (im negativen Sinne) Arbeit empfinde, dafür steckt da zu viel Leidenschaft drin!
Was wünscht Du dir für die Katze in 10 Jahren?
Andere Länder als Absatzmärkte, die Ausweitung der Produktlinie und dann die Planung eigener Produktionsstätten für ihre Zutaten.

So und zum Abschluss noch 3 schnelle Fragen:
1) Wein oder Bier? Bier!
2) Und wenn Du dann doch mal Wein trinkst, was ist für dich das kleinere Übel: Ein eiskalter Roter oder ein lauer Weisswein?
Eiskalter Roter.
3) Warum sollten wir alle mal eine Katze trinken?
Weil (leider!) bisher noch nicht jeder von sich behaupten kann, mal eine Katze getrunken zu haben…
Vielen Dank Till und noch viele schöne Ginger Cat-Erlebnisse!
Mehr Infos findet ihr unter www.gingercat.de
Du hattest selbst noch kein Ginger Cat Erlebnis? Kein Problem, wir verlosen* 3 Flaschen. Schau doch einfach mal auf der Facebook-Seite von Meine Auslese vorbei und schreibe uns, warum gerade Du der oder die Richtige für so ein Erlebnis bist. Viel Glück 🙂
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