Geschafft: Der erste Rebschnitt

Seit kurzer Zeit bin ich stolze Besitzerin von drei Reben. Und damit diese wie im Vorjahr (beim Vorbesitzer) schöne Früchte tragen, muss ich mich jetzt natürlich in die Thematik einarbeiten. Denn ich war zwar schon mal bei einer professionellen Lese dabei, habe aber noch kein ganzes Winzerjahr selbst miterlebt. Also Infos eingeholt und jetzt Arme hochkrempeln und machen!

Nach den ersten professionellen Tipps weiss ich, dass es sich bei der Erziehung meiner Reben um die „Cordon“ Technik handelt. Also müssen die Reben auch von mir wieder so geschnitten und gebunden werden. Denn sind die Ranken einmal verholzt, lassen sie sich nicht mehr in einer andere Richtung biegen ohne zu brechen.

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Ich habe gelernt, dass man den Rebschnitt im Winter bis spätestens Ende März machen sollte – es sollte nur nicht unter -10 Grad Celsius sein. Ich habe dann mal fein auf den ersten warmen Märztag gewartet, das versüßt einem die Arbeit ungemein 🙂

Vermutlich haben meine Reben einen Rebstamm der 3 Jahre oder älter ist. Die jüngeren Triebe wurden dann nach links an einem Draht entlang gebunden. Aus ihnen sind im letzten Sommer die Triebe gewachsen, die schließlich auch Trauben getragen haben.

Und genau diesen wenig verholzten, langen Trieben, geht es jetzt mit der neuen Baumschere an den Kragen. Ich schneide alles ab, was über die ersten beiden Knospen an jedem Trieb hinauswächst. Stehen bleibt nur noch ein Zapfen des alten Triebes. Aus dem soll dann – hoffentlich – bald ein neuer Trieb wachsen. Innendrin leuchtet schon grünes Leben auf.

Obwohl die Reben sehr sorgfältig an den Drähten befestigt worden waren, finde ich immer wieder eigene kleine Ranken, mit denen sich die Weinrebe um den Draht und um alles was sie finden konnte gewickelt hat. Verdammt clever die Natur!

Ganz am Ende des ersten Rebarms finde ich ein Überbleibsel der letzten Lese. Das dürre Traubengerippe sieht traurig und schön zugleich aus. Vanitas. Ich bin gespannt, ob die Reben auch in diesem Jahr wieder Trauben tragen werden. Daumen drücken!!!
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Vor den Reben stehen ein paar Rosenbüsche, die mir mit ihren spitzen Dornen verdammt fies in die Unterschenkel piksen. Mist! Aber das hat ja alles seinen Sinn wie ich mittlerweile weiß. Bis vor Kurzem wusste ich nämlich nicht, warum in vielen Weinbergen solche Rosenbüsche vor jeder Reihe zu finden sind. Nicht, weil das so hübsch aussieht. Nein! Es geht um den Schutz der Reben vor dem Ungeziefer Mehltau! Die Rosen werden viel schneller davon befallen. Also pflanzen die Winzer Rosen neben die Rebstöcke – sind diese befallen, muss schnell reagiert werden, um die Trauben zu schützen…

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und die Arbeit macht mir echt Spaß! Ich hoffe nur, dass ich alles richtig gemacht habe. Am Schluss haben die drei kleinen Rebstöcke ganz schön viele Federn lassen müssen.

Jetzt heißt es warten auf den Austrieb! In der Zeit kann ich mir ja anlesen, was der nächste Schritt im Winzerjahr ist, das weiß ich nämlich noch nicht 🙂 Wer hat Tipps für mich?

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