„Twin wineries“ // Rheingau trifft Jerusalem

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Seit ein paar Jahren schon gibt es die VDP Initiative Twin Wineries. Hier suchen sich deutsche Weingüter ein Partnerweingut in Israel und umgekehrt. An diesem Abend hat eines dieser exotischen Paare in Köln zu einer Verköstigung eingeladen. Austragungsort ist das gemütliche Weinloft der bekannten Weinexpertin Claudia Stern. Und ich darf dabei sein!

Um den Tisch herum tummeln sich lauter  Fachleute…. und ich. Ich höre fleissig zu, schreibe mit und bin fasziniert von den Geschichten die Urban Kaufmann (Winzer im Rheingau) und Ze’ev Dunie (Winzer in den Jerusalem Mountains) zum Besten geben. Dazu noch diese orientalischen Köstlichkeiten von Zimt und Rosen. Ein Traum!

Der deutsche Zwilling:

Urban, der eigentlich aus der Schweiz stammt und dort Käse hergestellt hat, hat vor ein paar Jahren gemeinsam mit seiner Partnerin Eva Raps das traditionsreiche VDP Weingut von Hans Lang im Rheingau übernommen.

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Seitdem gibt es auch eine neue Linie an Weinen. Das moderne Design mit den roten  Schraubverschlüssen springt direkt ins Auge. Besonders gut gefällt mir der neue Markenwein mit dem großen Namen. Der tell, nach Wilhelm Tell, dem großen Schweizer. Er wird aus vier unterschiedlichen Rieslingtanks zusammengestellt und hat ein angenehmes Säurelevel.

Als Kontrast kosten wir dann auch noch die Riesling Spätlese von Hans Lang aus dem Jahr 2002. Ein Genuss!! Wahnsinn, dass die Trauben alle vom gleichen Weingut stammen geht es mir durch den Kopf. Da sieht man doch, was man im Keller noch alles formen kann…

Der isrealische Zwilling:

Ze’ev Dunie ist eigentlich Filmemacher. Doch das Leben hat ihn zum Weinmacher gemacht. Nach einem lebensbedrohlichen Blinddarmdurchbruch und tagelangem Krankenhausaufenthalt, merkte er, dass sich etwas ändern muss in seinem Leben. Und das tat es dann auch. Seit 2000 dreht er keine Filme mehr, sondern lebt als unabhängiger Winzer in den Bergen von Jerusalem.

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Seine Trauben baut er ökologisch an, zwar nicht zertifiziert, aber dennoch Bio. Aber nicht kosher, wenn ihr das jetzt erwartet habt… In fast akzentfreiem Deutsch fügt der Sohn eines Berliner Auswanderers hinzu: „Ich muss lernen von meinem Weinberg und das tue ich bis heute“. Er ist überzeugt, dass er seinen Trauben nur dient. „Der Wein muss das allein machen“. Und so startet er jedes Jahr wieder mit einem neuen, weißen Blatt Papier, weil er nie weiß, wie sich der Wein entwickeln wird.

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Auch seine Weine haben große Namen: Antione (de Saint Exupery) und Lennon, die große Beatles-Legende. Und was soll ich sagen? Antoine fand ich gut, aber der Lennon hat mich entführt! Weg aus dem kalten und regnerischen Köln hinein in die Sonne. Zwar nicht direkt nach Israel, schlicht weil ich da leider noch nie war, aber definitiv in den Süden. Eine Wohltat.

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Und wieso heißt dein Weingut Seahorse frage ich Ze’ev nebenbei. Er grinst nur und sagt „There is a little seahorse swimming in the big ocean of wineries…“ Eigentlich gibt es dazu keine Geschichte sagt er. Den Spruch habe er sich erst letztes Jahr einfallen lassen. Auch ok für mich! Ich habe heute Abend schon so viele tolle Geschichten gehört… Ich lehne mich zurück und nehme noch einen Schluck von meinem Lennon. Was für ein phantastischer Abend! Vielen Dank an alle Organisatoren!

www.seahorsewine.com

www.weingut-hans-lang.de

www.claudiastern.de

www.zimt-und-rosen.de

2 Gedanken zu „„Twin wineries“ // Rheingau trifft Jerusalem“

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